Wecholder Luftaufnahmen im Heimathaus
Es ist Sonntag Nachmittag. Der Himmel ist dunkelgrau. Die Windböen sind heftig und die Regenschauer auch nicht von schlechten Eltern und es ist kalt und ungemütlich.
Was kann man da unternehmen? Nichts.
Doch.
Man kann ins Heimathaus Wechold gehen.
Die Heizung ist aufgedreht und es duftet nach frischem Kaffee, ein Kuchenbuffett mit selbstgebackenem Kuchen ist angerichtet.
Ein Beamer surrt vor sich hin, die Leinwand ist ausgerollt, das MacBook ist aufgeklappt.
Und die Wecholder sind gekommen – zur Kaffeezeit.
Es gibt Bilder zum Kaffee und Kuchen. Luftbilder. Aus dem Sommer 1956.
Zum ersten Mal werden sie heute öffentlich gezeigt, auf der großen Leinwand.
Uwe Campe, Autor der noch ziemlich druckfrischen Wecholder Chronik präsentiert den entdeckten „Schatz“ heute zum ersten Mal den interessierten Besuchern. Der Zufall hatte die bis vor kurzem unbekannten Luftaufnahmen der ehemaligen „Luftbild Hamburg“ den Wecholder Chronik-Machern zugespielt. Und ein großer Teil davon wurde in der neuen Wechold-Chronik verarbeitet.
Ein Fenster in eine andere Zeit ist hier aufgestoßen. Auf den historischen Aufnahmen zeigen sich viele Wecholder Höfe mit der Gebäudeausstattung aus der Zeit vor hunderten von Jahren, mit den vielzähligen Gebäuden wie sie für die Bewirtschaftung nötig waren.
Beeindruckend sind die Selbstversorgergärten die noch in den Fünfzigern auf jedem Hof betrieben wurden. Diese mussten nicht nur bepflanzt und gepflegt werden, das Geerntete musste auch noch verarbeitet werden, für die Bevorratung. Es musste ja bis zur nächsten Ernte reichen.
Und bei jedem Haus gibt es auch einen "Bauerngarten". Mal aufwendig mit Kreuzweg und Rondell, mal sparsam nur als Kiesweg und Buchsbaumzeile und Taxussäulen und die ganze Vielfalt von bäuerlicher Gartengestaltung. Jedes Haus hatte nicht nur eine Gute Stube im Haus sondern auch im Garten.
Viele Fragen kamen von den Heimathausbesuchern aber auch viele Geschichtchen und Selbsterlebtes von den Älteren wurde berichtet. Und die Jüngeren waren erstaunt über die vor sieben Jahrzehnten noch erhaltene Hauslandschaft in ihrem Dorf.
Zufrieden machten sich die Wecholder nach kurzweiligen zwei Stunden mit Kaffee und Kuchen und ca. 100 beeindruckenden interessanten Luftaufnahmen auf den Heimweg.