Wechold Chronik Leseprobe
19 I . E I NFÜHRUNG QUE L L EN 3. Verwendete Quellen Die im Zuge dieser Chronik verwendeten Daten, Angaben und Bilder generieren sich aus einer Vielzahl, teilweise sehr unterschiedlicher Quellen, von denen die wichtigsten nachfolgend aufgeführt und kurz beschrieben werden. 1. LITERATUR Hierzu zählen alle wichtigen und zitierfähigen Veröffentli- chungen (Bücher, Aufsätze und Abhandlungen in Fachzeit- schriften, Periodika). Eine wesentliche Bedeutung kommt hier den in den vergangenen Jahrzehnten publizierten Ortschroniken der umliegenden Gemeinden zu. Die jeweils verwendete Literatur wird im Text mit einer Fußnote ange- geben. Ein Gesamtverzeichnis mit Autoren, Erscheinungs- jahr und Titel findet sich im Anhang (Abschnitt IV.). 2. AMTLICHE VERZEICHNISSE Von zahlreichen Institutionen sind im Laufe der Jahrhun- derte aus den unterschiedlichsten Anlässen eine Vielzahl von Verzeichnissen, Listen oder Registern angefertigt worden, die heute meist in öffentlichen Archiven, z.B. dem Hauptstaatsarchiv in Hannover, verwahrt werden. Ihnen kommt im Rahmen dieser Chronik besondere Bedeutung zu, die wichtigsten sind daher nachfolgend kurz erläutert: Der Herrschaft Leute (Hoyaer Urkundenbuch I. V, Rolle 6) ist ein 1530 angefertigtes Verzeichnis über die dem Hoyaer Grafenhaus unterstehenden Höfe. Es nennt für Wechold die Namen von 6 Meierhöfen, 13 Kötnern und 6 Brinksitzern. Erbregister des Hauses Hoya (Hann. 74 Hoya Nr. 3/2) – 1582 erlosch das Hoyaer Grafengeschlecht und die bereits seit langem in Unter- und Obergrafschaft geteilte Grafschaft fiel zurück an das Welfenhaus. Hoya und Umgebung bildeten die Untergrafschaft und gehörten fortan zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. An die Stelle der bis- herigen Grafschaft trat das Amt Hoya mit dem Amtmann als höchster Verwaltungsinstanz. In diesem Zusammen- hang wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt, bei der 1583 alle Stelleninhaber vor dem Amt erscheinen und sich zu ihrer Person und ihren Stellen erklären mussten. Das hierüber angefertigte Verzeichnis – im Text kurz„Lager- buch“ genannt – stellt für die meisten Höfe die wichtigste Quelle zu ihrer Entstehungsgeschichte dar. Das Lagerbuch wurde 1657 und 1753 um die Namen der in diesen Jahren vorkommenden Besitzer ergänzt, sodass mit diesen Daten insgesamt eine Zeitspanne von etwa 170 Jahren abge- deckt werden kann. Darüber hinaus enthält das Lagerbuch auch zahlreiche weitere interessante Informationen zu den damaligen Verhältnissen. Auf die Viehbestände der Bauern wurden besonders im 17. Jahrhundert immer wieder Steuern und Abgaben erho- ben. Die angefertigten Viehschatzregister (Dep. Nr. 106) liefern Hinweise auf die Besitzverhältnisse der einzelnen Hofstellen und erlauben Rückschlüsse auf ihre wirtschaft- liche Entwicklung. Für diese Chronik sind in erster Linie die Verzeichnisse der Jahre 1599, 1616, 1652/53, 1654/55 und 1684/86 herangezogen worden. Der Dreißigjährige Krieg hat unsere Region besonders in den Jahren 1641/42 hart getroffen. Anschließend wurde das Verzeichnis Wüste Stellen im Amt Hoya 1642-1710 (Hann. 74 Hoya Nr. 681) angelegt. Es listet für Wechold 18 Hofstellen auf, die entweder nicht mehr besiedelt waren oder keine Abgaben leisten konnten. Am 12.05.1653 mussten die Einwohner des Amtes Hoya auf dem Schloss den Huldigungseid auf den Landes- herrn Christian Ludwig Herzog zu Braunschweig und Lüneburg ablegen. Das Huldigungsverzeichnis 1653 nennt für Wechold 74 Hofstellen, von denen 27 noch als wüst bezeichnet wurden. 1667 wurde abermals ein Huldigungsverzeichnis angelegt, in dem für Wechold 81 Hofstellen aufgeführt wurden (Celle Br. 45 Nr. 96). ImWecholder Kirchenarchiv befinden sich mehrere im Zuge von Reparaturen an der Kirche und dem Pfarrwitwen- haus angefertigte Aufstellungen (1660, 1670, 1685 und 1705). Die angefallenen Kosten wurden nach bestimmten Schlüsseln auf die Gemeindemitglieder umgelegt. 1685 kam es bei Arbeiten am Pfarrhaus zu einem schwerwie- genden Unfall, bei dem die Betroffenen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mussten. Die ebenfalls umgelegten Kosten werden hier als Patientengeld wiedergegeben. Im 17. Jahrhundert wurde zur Unterhaltung des stehen- den Heeres wiederholt eine Kriegssteuer (Kontribution) erhoben. Die wahrscheinlich 1678 erstellte Kontributions- liste (Hann. 74 Hoya Nr. 8) liefert, ähnlich dem Lagerbuch von 1583, wichtige und detaillierte Informationen über die meisten Wecholder Hofstellen. In dem 1695 angefertigten Verzeichnis über Deichangele- genheiten (Hann. 74 Hoya Nr. 3180) werden in der Reihen- folge der Höfeklasse 75 Wecholder namentlich aufgeführt, die zu Instandhaltungsarbeiten an den Weserdeichen herangezogen wurden.
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